Querdenken-711 steht solidarisch an der Seite der Komponistin Inna Zhvanetskaya
Stuttgart/16.01.2023 „Nie wieder!“ Der Schwur für die Ewigkeit darf in keiner Gedenkrede, an keinem Mahnmal fehlen. Nirgends auf der Welt, so das Versprechen der Deutschen an die Menschheit, wird man besser aufpassen, dass sich Krieg, Verfolgung, Holocaust niemals wiederholen. Die Bürger und Institutionen dieses Landes sind geläutert und wachsam. Unsere Alarmglocken schrillen vor allen anderen.
Ob der deutsche „Nie wieder!“-Seismograph auch beim Stuttgarter Amtsgericht durchgehend hypersensibel eingestellt ist, darf nach den Geschehnissen um die jüdische Komponistin Inna Zhvanetskaya zumindest bezweifelt werden. Die 85-jährige Frau soll psychisch krank sein und ist offenbar geflohen, nachdem eine Amtsrichterin auf Antrag ihrer Betreuerin ihre Zwangsimpfung gegen Covid-19 angeordnet hat. Der Beschluss wurde inzwischen einstweilig ausgesetzt. Den Schrecken, dass er überhaupt verkündet wurde, mindert das nicht.
Querdenken 711 ist erschüttert von der Geschichtsvergessenheit, die der Fall offenbart. Gründer Michael Ballweg, der seit mehr als 6 Monaten in der JVA Stammheim in U-Haft festgehalten wird: „Was nützen Sonntagsreden, wenn in Deutschland an jüdischen Menschen wieder medizinische Experimente oder Behandlungen gegen ihren Willen durchgeführt werden sollen?“
Der Fall erregt auch in den Mainstream-Medien Aufmerksamkeit. Allerdings sind es nicht seine schwierigen Eckdaten – deutsches Gericht, medizinische Zwangsmaßnahme, jüdische Mitbürgerin – die unter anderem das Reichweiten-Portal t-online auf den Plan rufen. Das gravierendste Problem ist, so t-online Autor Michael Ströbel, dass „Querdenker“ die Geschichte der ukrainischstämmigen Jüdin Inna Z. nutzen, um Vergleiche mit dem Holocaust und mit Auschwitz-Arzt Josef Mengele zu ziehen. Problematisch ist auch, dass die „Querdenker“ mit dem „Verstecken“ die Gesundheit der 85-Jährigen riskieren.
Wieder muss der Begriff „Querdenker“ – im Artikel wie so oft mit journalistischem Gummihandschuh in Anführungszeichen gesetzt – herhalten, um den Fokus der Öffentlichkeit vom eigentlichen Skandal abzulenken. Eine Frau jüdischen Glaubens sieht sich offenbar gezwungen, im Jahr 2023 vor der Unerbittlichkeit deutscher Behörden zu fliehen, doch das Problem sind sogenannte „Querdenker“, die ihr helfen. Welche Chefredaktion gibt so einen Artikel frei? Die genauen Umstände des Verschwindens der Frau sind nicht einmal bekannt, der t-online-Autor schreibt selbst, dass Inna Zhvanetskaya auch entführt worden sein könnte. Dass „Querdenker“ dahinterstecken und fahrlässig die Gesundheit der Frau riskieren, scheint für den Autor aber sicher.
Die genauen Hintergründe, weshalb sie (die Betreuerin) die Impfung gegen den Willen ihrer Klientin beantragt hat, bleiben also unklar, heißt es im t-online-Artikel lapidar. Und: Ebenso die Beweggründe, weshalb das Amtsgericht dem stattgegeben hat. Die Tatsache, dass es für eine medizinische Zwangsmaßnahme mit einer umstrittenen Substanz an einer hilflosen Person kaum einen „guten Grund“ geben kann, ist dem Autor offenbar nicht bewusst oder egal. Statt den Beschluss des Stuttgarter Amtsgerichts zu hinterfragen und den Verstoß gegen Artikel 2 Grundgesetz, das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, anzuprangern, empört er sich ohne Fakten zu kennen über Menschen, die mutmaßlich einer verzweifelten Frau geholfen haben.
Es ist die ausländische Presse, insbesondere die israelische, die den Skandal thematisiert. Die Jerusalem Post schickte unter anderem „eine Presseanfrage an Michael Blume, den Beauftragten, der in Stuttgart für jüdisches Leben und die Bekämpfung von Antisemitismus zuständig ist.“ Eine Antwort blieb bisher aus. Kein Wunder, denn die Jerusalem Post hat über Blume auch das Folgende zu berichten: „Letzte Woche hat ein Landgericht Blume als antisemitisch eingestuft. Deutsche Juden, das Wiesenthal Center und Israelis haben Blume zum Rücktritt aufgefordert.“
Spätestens wenn Justiz, Behörden und Presse gleichzeitig versagen, sollten in Deutschland alle Alarmglocken schrillen. Damit aus „Nie wieder“ kein „Schon wieder“ wird.
Querdenken-711 verweist ausdrücklich auf sein Manifest.
Extremismus, Gewalt, Antisemitismus und menschenverachtendes Gedankengut haben in unserer Bewegung keinen Platz und werden aufs Schärfste kritisiert. Der friedliche und gewaltfreie Umgang mit unseren Mitmenschen ist ein wesentlicher Grundpfeiler von Querdenken.